FRAGEN EINER LESENDEN REGIE

Pressemitteilung
VER.DI UND NETFLIX VEREINBAREN TARIFVERTRAG FÜR SERIEN

Zur Pressemitteilung von ver.di vom 14.7.2022

Mit Freude & Verwunderung lesen wir, der BVR, dass ver.di erneut einen Vertrag mit Netflix abgeschlossen hat. Jedoch, für die Regie überwiegt dabei die Verwunderung die Freude ganz erheblich.

Wir wundern uns nämlich darüber, dass die Gewerkschaft mal eben so, en passant, auch für die Regie in Deutschland abgeschlossen zu haben glaubt. Wozu die Regie gar nicht erst gefragt wurde. Weil sie nämlich in diesen Verhandlungen als Verhandlungspartner schlichtweg nicht vorkam.

ver.di repräsentiert nämlich nur ein extrem minoritäres Grüppchen der Regie. So minoritär, dass manche es als praktisch „nicht vorhanden“ bezeichnen. Und da fragen wir uns schon: Wer verhandelt da mal eben - für uns? Und im Ergebnis noch dazu ziemlich mau?

Und warum will man überhaupt die Regie unter ein eigenes Regime zwingen und dazu für Folgevergütungen in eine Abrechnungsmethodik, die von einer Firma betreut wird, die dem Schauspielerverband gehört? Und die, verglichen mit anderen, ähnlichen „Clearingstellen“, einen Kostensatz hat, der sich gewaschen hat? Um von einer – nicht vorhandenen – Kontrolle ihrer internen Struktur zu schweigen? Fragen über Fragen.

Dabei ist alles so einfach: Vor zwei Jahren forderte der Regieverband Netflix zur Verhandlung über gemeinsame Vergütungsregeln auf, aber man hüllt sich nach wenigen Monaten auf der anderen Seite in Schweigen. Weshalb wir nun in eine Schlichtung gehen werden. Mit Netflix. Und uns recht sicher sind, dass wir dort Vergütungen verhandeln können, die denen unserer europäischen Kollegen ähneln.

Also ver.di: N(etfl)ix für ungut, aber wir sind schon groß und verhandeln unsere Sachen selbst.

 

Der BVR Vorstand

 

Pressemitteilung ver.di vom 14.7.2022