GRÜNER DREHEN – Podiumsdiskussion Tage der Regie 3.11.2018 an der HFF Hochschule für Film und Fernsehen München

Pressemitteilung
Wie wird umweltfreundliches Drehen in Deutschland zum Normalfall – eine Aufgabe der Regisseure?

„Grüner Drehen läuft“ so Keynotesprecher Lars Jessen bei der Diskussionsrunde GRÜNER DREHEN anlässlich der Tage der Regie in der HFF München. Der BVR - Bundesverband Regie und die grüne Landtagsfraktion luden Christiane Dopp, Filmförderung Hamburg SH / „Grüner Drehpass“, Ulrike Gote (Fraktion Die Grünen / Bündnis 90), Christian Dosch (Koordination „Nachhaltigkeit & Fairness“ Crew United), Alexandra Coffey (Sky Ocean Rescue Initiative) und Christine Rothe unter Moderation von Birgit Heidsiek (Green Film Shooting) zur Diskussion über die Rolle der Regisseurinnen und Regisseure zum umweltfreundlichen Drehen.

Regisseure haben großen Gestaltungsspielraum und Einfluss auf das Produktionsteam. Je klarer die Position der Regie zum Thema Nachhaltigkeit, desto eindeutiger kann das Bewusstsein und die Akzeptanz im Filmteam geschaffen werden. Konkrete Maßnahmen wie fleischfreie Tage im Catering, Zug statt Flug, wiederverwertbares Geschirr statt Plastik seien umsetzbar, wenn die Haltung dazu unmissverständlich ist. Eine gemeinsame Haltung des Teams ändert auch die Arbeitsatmosphäre positiv.

Neben dem Team müssen auch Sender, Produktionsfirmen und Förderungen mitmachen. Sky verankert Nachhaltiges Drehen in selbstproduzierten Serien, auch der SWR engagiert sich. Laut Christian Dosch fördert bislang kein anderer öffentlich-rechtlicher Sender nachhaltiges Drehen. Wer ganze Filmteams von einem Bundesland ins nächste ziehen lässt, um Standortförderung zu erhalten, belastet die Umwelt unnötig. Anders in Belgien: dort wird die Filmförderung direkt an die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt, bei Nichteinhaltung einbehalten, so Christiane Dopp.

„Umweltfreundliches Drehen ist keine Frage der Kosten“ so Christine Rothe. Wer dem Nachhaltigkeitsgedanken gegenüber aufgeschlossen eingestellt ist und flexibel danach handelt, müsse mit nur sehr überschaubaren Zusatzkosten rechnen. Nach Ulrike Gote, Landtagsvizepräsidentin und medienpolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Bayerischen Landtag sollte „grün und fair produziert“ ein Qualitätsmerkmal guter Filme werden. Gote versicherte den anwesenden Filmschaffenden, dass die Grünen diejenigen, die nachhaltig drehen, unterstützen und dafür sorgen wollen, dass ihr Engagement bekannt und honoriert wird. Sie fordert Preiskategorien für ökologisch und sozial nachhaltig produzierte Filme beim Bayerischen Filmpreis und beim Bayerischen Fernsehpreis.

Einigkeit bestand darin, dass Nachhaltiges Drehen ins Bewusstsein der Leute gelangt ist. Jetzt heißt es, gemeinsam mit allen Filmgewerken Gespräche zur Umsetzung zu führen und gemeinsame Maxime aufzustellen.

V.i.S.d.P.: Edith Forster, Geschäftsführerin Bundesverband Regie e.V., Augsburger Str. 33, 10789 Berlin, Tel.: 030-21005 159, www.regieverband.de